Osman Çat, in Nevşehir/Türkei geboren, kam schon früh als Gastarbeiterkind nach Deutschland und gründete nach einigen Erfahrungen als LKW-Mechaniker und Fahrer bereits mit 24 Jahren Anfang der 80er Jahre in Schweinfurt die Osman Çat GmbH Nahost-Transporte. Seinen raschen Erfolg verdankte er vor allem der Spezialisierung auf Nahosttransporte in den Mittleren und Nahen Osten nach deutschen Standards – damals noch eine Seltenheit.
Zu Beginn fuhr Herr Çat noch alleine mit dem ersten Lkw in den Orient – damals noch ohne die heute gewohnten Kommunikationsmöglichkeiten, ohne die dort nötigen Beziehungen und unter teils abenteuerlichen Bedingungen. Eine seiner ersten Fahrten führte ihn direkt nach Bagdad.
Nach einjähriger Erfahrung als selbstfahrender Transportunternehmer, im Einsatz von Deutschland in die Nahostländer, wurde ein zweiter Lkw zugelegt und die ersten türkischen Dienstleistungsfahrer arbeitserlaubnisfrei eingesetzt. Von nun an konzentrierte sich Herr Çat auf die Entwicklung der Firma „Osman Çat GmbH Nahost-Transporte“. Im Laufe der Zeit konnte Herr Çat seine Lkw-Flotte bis auf über 40 Fahrzeuge aufstocken und auf einen beachtlichen Kundenkreis blicken. Das Unternehmen verfügte über modernst ausgestattete Lkws mit deutscher Zulassung und über langjährig erfahrenes Verwaltungs- und Fahrpersonal. Bis zur Betriebseinstellung im Jahr 2008 fuhr das Transportunternehmen mit eigenen Fahrzeugen für namhafte westeuropäische Auftraggeber in die Türkei und den Nahen Osten.
Im Jahr 1995 trat eine Neuregelung des Bundesarbeitsministeriums in Kraft. Der Beschluss untersagte es deutschen Tranportunternehmen, Fahrpersonal aus Drittstaaten ohne Arbeitserlaubnis einzusetzen. Gegen diese Gesetzesänderung hat Herr Çat 14 Jahre lang bei Sozial-/Verwaltungsgerichten und vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) erfolgreich prozessiert. Bereits vor der endgültigen Entscheidung des EuGH, die am 19. Februar 2009 positiv für türkische Dienstleistungsfahrer ausfiel, hat das auswärtige Amt in Berlin unerwartet seine Konsulate in der Türkei angewiesen, den türkischen Fahrern, die auf deutschen Fahrzeugen eingesetzt waren, keine Fahrervisa mehr zu erteilen. Aus diesem Grund konnte Herr Çat die ausgefallenen türkischen Dienstleistungsfahrer nicht mehr einsetzen. Es ist der „Osman Çat GmbH Nahost-Transporte“ in diesem Zeitraum nicht gelungen, die fehlenden Dienstleistungsfahrer durch Fahrer innerhalb des deutschen Arbeitsmarktes zu ersetzen. In der Folge mussten die Tätigkeiten des erfolgreich geführten Familienunternehmen „Osman Çat GmbH Nahost-Transporte“ im Juli 2008 eingestellt werden.
In der Folgezeit wurde ein Neubeginn mit der Gründung einer Logistik-Firma gemacht. Hier werden Transportdienstleistungen ohne eigene Lkws erfolgreich durchgeführt. Zwei Jahre nach Gründung der Einzelfirma und guter Geschäftsentwicklung wurde neben der Einzelfirma die „osman cat Logistik gmbh“ gegründet. Das Transportunternehmen besitzt zudem internationale Transport-Lizenzen für den Einsatz eigener Fahrzeuge.
Osman Çat
Geschäftsführer